Felix Gall bleibt fünfter

Joao Almeida siegt am Alto L'Angliru vor Jonas Vingegaard

Über den Begriff Königsetappe lässt es sich vortrefflich streiten, doch die 13. Etappe der Vuelta a Espana drängt sich förmlich auf. 203 Kilometer ausgehend von Cabezón de la Sal und auf den letzten 60 Kilometern warteten 4000 Höhenmeter. Als Auftakt der Kletterfestspiele ging es über den Alto de la Mozqueta (1. Kat., 6400 Meter bei 8,2%), den Alto del Cordal (1. Kat., 5500 Meter bei 8,8% ) und das Finale endete am Alto L'Angrilu (HC, 12400 bei 9,8%). Das "Monster von Asturien" gehört mit seinen bis zu 23% steilen Rampen zu den härtesten und gefürchtetsten Anstiegen im ganzen Profizirkus. 25 Mann bildeten die Gruppe des Tages. Der Vorsprung zu Beginn des ersten Anstiegs betrug unter vier Minuten, Alles war möglich. Die Spitzengruppe fiel gleich auseinander und nur fünf Mann gingen gemeinsam über die Kuppe. Ganz knapp dahinter der unzerstörbare Mads Pedersen. Der Träger des Grünen Trikots hatte sein Tagesziel praktisch erreicht, schnell schloss der Däne wieder auf. Die Sprintwertung im Tal war nur mehr eine Formsache und sein Punktekonto um 20 wichtige Zähler größer. An der Kuppe des Alto del Cordal waren nur mehr Nicolas Vinokurov, Bob Jungels und Jefferson Cepeda vorne, knapp eine Minute dahinter Antonio Tiberi. Der Italiener versteuerte sich in einer Kurve und stürzte, die Vuelta bleibt einfach zum Vergessen. Das Hauptfeld hat mittlerweile Tempo aufgenommen, zweieinhalb Minuten für den Angliru konnten nicht reichen. Leider wieder der obligate Palästina-Protest, die Polizei zeigte sich von ihrer wenig zaghaften Seite und löste die Sperre uncharmant auf. Unter dem Tempodiktat von UAE Team Emirates wurde das Hauptfeld schnell kleiner, Egan Bernal war der erste Top Ten-Fahrer der dem Tempo nicht mehr folgen konnte. 9 Kilometer vor dem Gipfel, nur mehr 13 Mann lagen zusammen und die ersten ganz steilen Rampen waren noch nicht einmal erreicht. Bob Jungels hatte die zweifelhafte Ehre als letzter Ausreißer gestellt zu werden, die Chefs wollten sich den prestigeträchtigen Tagessieg nicht nehmen lassen. Als letzter Helfer von Joao Almeida glänzte der Österreicher Felix Großschartner, er versenkte den Rest der Favoritengruppe, leider auch seinen Landsmann Felix Gall. An der 4000-Meter-Marke, Almeida fährt ein brutales Tempo nur Jonas Vingegaard hing noch an seinem Hinterrad. Der Portugiese fuhr alles von vorne, keinen Meter übernahm Vingegaard. Auf den letzten abschüssigen Metern konnte oder wollte der Däne auch nicht mehr vorbeiziehen, Joao Almeida hatte sich diesen Etappensieg mehr als verdient. Für den UAE Team Emirates-Kapitän war es der erste Etappensieg bei der Spanienrundfahrt. Im Tagesklassement folgten Jai Hindley (+0:28), Sepp Kuss (0:30), der Österreicher Felix Gall (0:52), der beste Jungprofi Giulio Pellizzari (+1:11), sowie Thomas Pidcock und Matthew Riccitello (+1:16).
Das Rote Trikot trägt weiterhin Jonas Vingegaard, er liegt 46 Sekunden vor Joao Almeida. Thomas Pidcock (+2:18) verteidigte das Podium vor Jai Hindley (+3:00) und Felix Gall (+3:15).

05.09.2025 - Gerald