Großartiger Florian Lipowitz bestätigt sich als "falsche Drei"

Tadej Pogacar - Helfer - Kapitän - Tagessieger

Den formtechnisch "Verletzten" des gestrigen Tages blieb keine große Pause um die "Wunden" zu pflegen. Auf der siebten Etappe des Criterium du Dauphine wartete ein richtiger Alpenkracher. Col de la Madeleine, Col de la Croix de Fer und die Bergankunft in Valmeinier, drei Anstiege der Hors Categorie, insgesamt 4800 Höhenmeter auf 132 Kilometern. Die Fluchtgruppe die sich am Col de la Madeleine gebildet hatte, wurde bereits am zweiten Berg wieder eingefangen nur Romain Bardet konnte sich retten und ging alleine in die lange Abfahrt. Der Franzose bestreitet seinen vorletzten Rernntag als Profi, doch weiter als bis zu den ersten Kehren der Schlusssteigung kam er nicht. Im Flachstück davor eine absolut kuriose Szene. Tadej Pogacars letzter Helfer Pavel Sivakov machte an der Spitze des Feldes das Tempo. Der Weltmeister lässt sich zum Betreuerauto zurückfallen und holt Flaschen. Freundlich lächelnd pedaliert er an allen Gegnern vorbei und versorgt seinen treuen Gregario. In der 16 Kilometer langen Auffahrt nach Valmeinier war dann wieder Schluss mit Scherzen. Pavel Sivakov fährt vier Kilometer lang ein scharfes Tempo und sofort attackiert Tadej Pogacar. So wie gestern feierte der Slowene den Tagessieg, der dritte bei dieser Rundfahrt. Jonas Vingegaard wählte heute eine schlauere Taktik. Der Däne versuchte erst gar nicht die Tempoverschärfung mitzugehen, immer in Sichtweite verlor auf den 12000 Metern gerade 14 Sekunden. Vor dem Start der 8-tägigen Rundfahrt sprachen alle nur vom Kampf der großen Drei, Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel. Doch die Verhältnisse haben sich ein wenig verändert. Der erneut großartig fahrende Florian Lipowitz kam 1:21 hinter Pogacar an und sicherte seine dritte Position deutlich ab. Ohne die Leistung schmälern zu wollen, doch der viertplatzierte Tobias Halland Johannessen hat sicherlich keinen neuen Freund gefunden. Der Norweger klebte den ganzen Anstieg am Hinterrad von Remco Evenepoel um ihn auf den letzten 1500 Metern noch um 13 Sekunden zu distanzieren. Mit fast vier Minuten Rückstand folgte eine kleine Gruppe mit Ben Tulett, Enric Mas, Emanuel Buchmann, Carlos Rodriguez, Guillaume Martin und Paul Seixas. Der 18-jährige Franzose ist eine der größten Sensationen dieser Rundfahrt. Der Neo-Profi liegt im Gesamtklassement hinter Pogacar, Vingegaard (+1:01), Lipowitz (+2:21), Evenepoel (+4:11) und Johannesson (+5:55) mit exakt 6 Minuten Rückstand auf Rang sechs.

14.06.2025 - Gerald