Auftakt Giro d'Italia

Narvaez und Schachmann schlagen den unschlagbaren Pogacar

Es ist endlich soweit. Mit dem 107. Giro d'Italia startete die erst Große Landesrundfahrt des Jahres. 140 Kilometer war der Tagesabschnitt lang, mit drei Bergwertungen und einer kleinen 16% steilen Rampe wenige Kilometer vor dem Ziel blieb keine Zeit zum warmfahren. Gestartet wurde in Venaria Reale und nach einigen hektischen Kilometern stand mit Louis Barre, Nicolas Debeaumarche, Lilian Calmejane, Amanuel Ghebreizabhier, Andrea Pietrobon und Filippo Fiorelli die erste Fluchtgruppe der dreiwöchigen Rundfahrt. Die Gruppe wurde sich nicht besonders einig beim Einsammeln der Berg- und Sprintpunkte, bereits zur Halbzeit im Anstieg zur Basilika von Superga konnten sich der genervte Calmejane und Ghebreizabhier absetzen. Heute war aber sowieso kein Tag für Ausreißer. UAE Team Emirates um den haushohen Favoriten Tadej Pogacar zeigte gleich die Zähne und sortierte das Peloton gleich kräftig. Dass die Sprinter in diesem anspruchsvollen Terrain keine Chance hatten, war klar, doch mit Thymen Arensman und Romain Bardet haben auch zwei potentielle Top-Ten-Kandidaten einen kapitalen Fehlstart hingelegt. Bis zur letzten Bergwertung hatte Pogacar bis auf Rafal Majka alle seine Helfer aufgebraucht und dass nutzen 7 Fahrer zu einer Attacke, die einen Vorsprung von gut 20 Sekunden einbrachte. Aber Tadej Pogacar hatte alles gut berechnet und fuhr das Loch in der steilen Rampe beim Kilometer drei wieder zu. Die Klassementfahrer wurden alle abgehängt, nur Jhonatan Narvaez und Maximilian Schachmann konnte er nicht abschütteln. In einem ganz knappen Sprint setzte sich dann Jhonatan Narvaez vor Schachmann und Pogacar durch und zeigte, dass der Slowene doch nicht unschlagbar ist. Im Tagesklassement folgten Alex Baudin, Nicola Conci, Quintern Hermans, Mauri Vansevenant, Antonio Tiberi, Attila Valter und Geraint Thomas. Da alle Konkurrenten um den Gesamtsieg mindestens 10 Sekunden verloren haben, kann der Slowene von einem gelungenem Auftakt sprechen, doch ob es diesen Aufwand wert war, wird sich schon morgen bei der Bergankunft am Santuario di Oropa zeigen.

04.05.2024 - Gerald