Der längste Tag beim Giro

Olav Kooij der lachende Dritte

Vor dem ersten Ruhetag das Giro d'Italia stand für das Peloton die längste Etappe der 107. Austragung auf dem Programm. 214 Kilometer war die Strecke von Avezzano nach Neapel lang. Aus dem Apennin ging es unter dem Strich eher immer bergab in die drittgrößte Stadt Italiens, wo man gleichzeitig den südlichsten Punkt der dreiwöchigen Rundreise erreichte. Als Protagonisten des Tages zeigten sich heute Mirco Maestri und Andrea Pietrobon, beide aus der Mannschaft Polti Kometa. Das Duo lieferte dem Hauptfeld einen beherzten Kampf. Zu zweit fuhren sie ein Stundenmittel von fast 45 km/h, erst an der 26 Kilometer-Marke wurden sie von einer kleinen Gruppe um Julian Alaphilippe gestellt. Der ehemalige Weltmeister nutzte die Chance im hügeligen Finale, da sein Sprintkapitän Tim Merlier bereits abgehängt war zu einer späten Attacke. Die beiden Italiener waren sich auch nicht zu Schade mit der kleinen Gruppe mitzuarbeiten, doch 10 Kilometer vor dem Ende war die Geschichte der Flucht endgültig vorbei. Als nächster attackierte Jhonatan Narvaez und der angriffslustige Ecuadorianer erhielt leider die Höchststrafe. 9 Kilometer hielt er seinen kleinen Vorsprung, doch 50 Meter vor dem Zielstrich rauschten die Sprinter an ihm vorbei. Zwei Mannschaften prägten die neunte Etappe. Alpecin-Deceuninck arbeitete den ganzen Tag für Kaden Groves und speziell auf den letzten 20 Kilometern war es Lidl-Trek, das für seinen Kapitän Jonathan Milan hart rackerte. Doch am Ende lachte ein Dritter. Olav Kooij, den ganzen Tag gut versteckt im Hauptfeld, sprintete um wenige Zentimeter an Jonathan Milan noch vorbei. Der 22-jährige Niederländer hat schon ein beeindruckendes Palmares, doch es war der erste Etappenerfolg bei einer Grand Tour. Hinter Kooij und Milan gingen die nächsten Ränge an Juan Sebastian Molano, Alberto Dainese, Danny Van Poppel, Madis Mihkels und Kaden Groves.

12.05.2024 - Gerald